Bei meiner ersten Reise nach Australien habe ich mir ein minimalistisches Portemonnaie zugelegt. Grund dafür war, dass mir mein altes einfach viel zu groß war. Zudem musste ich feststellen, dass ich einen Großteil der darin enthaltenen Karten gar nicht benötige. Also entschloss ich mich auszusortieren und mir ein kleineres Portemonnaie zuzulegen. In den Blue Mountains habe ich in einem kleinen Laden dann ein passendes Portemonnaie gefunden, welches ich mehrere Jahre genutzt habe. Seit dem hat sich einiges getan und es gibt viele neue Produkte in sämtlichen Variationen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden minimalistisch Portemonnaies zu testen und meine Erfahrungen mit euch zu teilen.
Inhaltsverzeichnis
💁♂️ Allgemeine Informationen
Ein minimalistisches Portemonnaie ist eine Geldbörse, welche sehr klein geschnitten ist und nur Platz für das Wichtigste lässt. Kurz gesagt in das Portemonnaie passen Geldscheine, Münzen und sämtliche Karten sowie teilweise sogar ein Schlüssel. Die Anzahl der lagerbaren Karten und die Möglichkeit Münzen darin aufzubewahren variiert dabei je Hersteller. Eines aber haben alle gemeinsam und zwar, dass die Geldbörsen eine sehr handliche Größe hat.
Material
Je nach Geldbeutel Typ werden verschiedene Materialien genutzt. Dabei setzten die meisten Hersteller auf die nachfolgenden Materialien. Eines kann vorweggesagt werden, alle getesteten Produkte setzen Wert auf Nachhaltigkeit und die meisten Geldbeutel sind vegan (🌿).
- Tyvek® – Die Mikrofaser ist ein Zehntel so dünn wie ein menschliches Haar, wasserfest und lange haltbar. Das Material ist zu 100% recycelt und somit ein nachhaltiger Rohstoff.
- Leder – Die durch eine chemische Gerbung haltbar gemachte Tierhaut ist robust und lange haltbar und vielseitig einsetzbar. Optisch besitzt Leder eine natürliche Faserstruktur.
- Kunstleder – Durch den mit Kunststoff beschichteten textilen Grundstoff entsteht ein Leder ähnliches Material, welches optisch nicht von echtem Leder zu unterscheiden ist.
- Papier – Es handelt sich dabei um festeres Papier, welches biologisch abbaubar und damit umweltverträglich ist.
Sicherheit
In manchen Ländern werden die NFC-Chips von EC- und Kreditkarten von Kriminellen ausgelesen und damit unerlaubte Abbuchungen durchgeführt. Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich eine RFID-Blockung durch eine spezielle Blocker-Karte oder eine auslesesichere Hülle. Je nachdem welches Portemonnaie du nutzt, kannst du eins von beiden nutzen. Ich selbst bevorzuge eine Blocker-Karte um meine Reisekreditkarte zu schützen. Empfehlenswert sind die geprüfte RFID-Blocker Karte* sowie die geprüfte RFID-Blocker Schutzhülle*
🔍 Portemonnaie Vergleich
Wer sich mit dem Thema Minimalismus identifizieren kann und sein Leben vereinfachen möchte, für den ist ein minimalistisches Portemonnaie schon fast ein Muss. Das meiste was sich nämlich im Geldbeutel ansammelt wird nicht benötigt oder kann aussortiert werden. Ich selbst dachte anfangs, dass ein großes Portemonnaie notwendig ist, habe mich aber eines besseren belehren lassen. Die hier aufgelisteten Geldbörsen habe ich getestet (✔) und meine Erfahrungen dazu niedergeschrieben. Ergänzt wird das ganze mit Herstellerinformationen und Bewertungen von anderen Nutzer:innen.
Space Wallet ✔
Material: Echt- und Kunstleder 🐮 🌿
Preis: 29€
Lagerplatz: Bis zu 15 Karten, 20+ Geldscheine, 6-12 Münzen
Erfahrungen: Das Space Wallet wird in Europa hergestellt und kommt in mehreren Typen und Farbkombinationen. Das Portemonnaie ist ein wahrer Minimalist daher sehr klein und kompakt designt. In der Hosentasche ist es fast unbemerkbar und sehr komfortabel zu tragen. Der angegebene Lagerplatz für Geldscheine und Münzen passt und es kann notfalls sogar ein Schlüssel verstaut werden. Geldscheine müssen gefaltet werden und bei den Karten ist meiner Meinung nach 8 Stück die ideale Anzahl. Wer sich an das Geldscheine falten gewöhnt hat, für den ist dies der ideale Geldbeutel. Auf dem Bild ist die Version ohne extra Münzfach abgebildet.
Update: Das Space Wallet nutze ich bereits seit über drei Jahren und es ist immer noch in einem sehr guten Zustand. An das Falten der Geldscheine habe ich mich gewöhnt und in der Regel bekommt man am Geldautomaten nur drei bis vier Geldscheine. Bezüglich des Kleingeldes hat es sich bei mir recht schnell etabliert diese einfach beim nächsten Bezahlen wieder auszugeben, weshalb das kleine Münzfach gar keine große Umstellung war. Das Portemonnaie ist mein absoluter Favorit und ich werde es auch in Zukunft weiter nutzen.
Space Wallet im Avocadostore* – Space Wallet bei Amazon*
Dynomighty ✔
Material: Tyvek® 🌿 ♻
Preis: ~15€
Lagerplatz: Es gibt zwei Außenfächer für Visiten- oder Stempelkarten, zwei Innenfächer für Kreditkarten, Ausweis und Führerschein sowie zwei Geldscheinfächer. Es einige Karten, Geldscheine sowie einige Münzen und ein Schlüssel eingepackt werden.
Erfahrungen: Das Dynomighty ist sehr flach und kann einige Karten, Geldscheine und Münzen aufnehmen und somit auch von Nicht-Minimalisten genutzt werden. Der Geldbeutel passt sich nämlich der Anzahl der darin verstauten Gegenstände an und bietet durch die eingebaute Kartenführung einen sicheren Halt. Das einzig störende sind die rumfliegenden Münzen, für die es kein extra Fach gibt. Ansonsten gibt es vielfältige schöne Designs und mit einem Preis circa 15€ ist es definitiv der Preis-Leistungs-Sieger des Vergleichs.
Das Dynomighty war mein erstes minimalistisches Portemonnaie, bevor ich das Space Wallet genutzt habe. Das Produkt hat mich sehr überzeugt und ist gerade für den Umstieg ideal. Nach langjähriger Nutzung bin ich jedoch auf ein kleines umgestiegen. Bei meiner Reise in den Iran bin habe ich temporär wieder das Dynomighty genutzt, da dort deutlich mehr Geldscheine reinpassen und diese nicht gefaltet werden müssen. Im Iran gibt es Unmengen an Geldscheinen, welche in dieser Geldbörse sehr gut verstaut werden können.
Jaimie Jacobs ✔
Material: Echt- und Kunstleder 🐮 🌿
Preis: 39€
Lagerplatz: Bis zu 13 Karten, jede Menge an Geldscheine & Münzen
Erfahrungen: Meine Erfahrungen mit den Jamie Jacobs Geldbörsen sind sehr gut, da dieses sehr klein ist, zwei verschiedene Kartenfächer besitzt und es verschiedene Ausführungen gibt. Neben dem regulären Kartenfach gibt es ein weiteres für häufig genutzte Karten, welches über ein Zugband verfügt, um schneller an die Karten zu kommen. Benötigst du kein Münzfach, geht es sogar noch kleiner. Aus meinen Erfahrungen raus, würde ich jedoch einen Geldbeutel mit Münzfach nehmen, da du zusätzlich einen Schlüssel darin verstauen kannst. Im Vergleich zum Space Wallet, kommst du deutlich leichter an deine Karten ran, da es das Zugband gibt. Beim Geldscheine verstauen finde ich es aber etwas schwieriger, aber das ist Gewöhnungssache.
Border Dog Wallet
Material: Kunstleder 🌿
Preis: ~40€
Lagerplatz: Es gibt ein Scheinfach und drei Kreditkartenfächer, welche jeweils Platz für zwei Karten liefern. Des Weiteren gibt es ein Schubfach für beispielsweise einen Schlüssel sowie ein Münzfach mit Magnetverschluss.
Erfahrungen: Das in Hamburg designte und in Europa produzierte Portemonnaie macht einen guten Eindruck. Die Kreditkartenfächer sind durch eine spezielle Beschichtung RFID sicher. Zudem können in dem Geldbeutel 500€ Scheine gelagert werden, ohne diese falten zu müssen. Das magnetische Münzfach sorgt für einen festen sitzt der Münzen an einem Ort.
Dieses Produkt habe ich nicht selbst getestet. Die Bewertungen beruhen auf Amazon Rezensionen und meinen Erfahrungen mit den Geldbeuteln.
Walart Wallet (done)
Material: Tyvek® oder Papier 🌿 ♻
Preis: ~10€
Lagerplatz: Es gibt zwei Außenfächer für Visiten- oder Stempelkarten, zwei Innenfächer für Kreditkarten, Ausweis und Führerschein sowie zwei Geldscheinfächer. Es einige Karten, Geldscheine sowie einige Münzen und ein Schlüssel eingepackt werden.
Erfahrungen: Das australische Portemonnaie gibt es in verschiedenen Designs und der Schnitt ist anscheinend der gleiche wie bei den Dynomighty Wallets. Die Bewertungen bei Amazon fallen allerdings teilweise sehr schlecht aus. Der Grund dafür ist, dass ein Teil der Portemonnaies aus einfachem Papier bestehen und nicht wie beworbenen aus dem reisfesten Tyvek®.
Dieses Produkt habe ich nicht selbst getestet. Die Bewertungen beruhen auf Amazon Rezensionen und meinen Erfahrungen mit den Geldbeuteln.
DIY Wallet
Material: Variabel 🌿 ♻
Preis: kostenlos
Lagerplatz: Es gibt zwei Innenfächer für Kreditkarten, Ausweis und Führerschein sowie zwei Geldscheinfächer. Es können einige Karten, Geldscheine und Münzen sowie ein Schlüssel mitgeführt werden.
Erfahrungen: Mit etwas Geschick und viel Geduld, ist es möglich sich sein minimalistisches Portemonnaie selbst zu basteln. Da das Portemonnaie aus recycelten Materialien besteht, ist es zum einen gut für die Umwelt und zum anderen kostenlos. Wenn du allerdings nicht die Zeit oder Lust zum Basteln hast, solltest du lieber auf eine der anderen Empfehlungen zurückgreifen.
🏆 Fazit und Kaufempfehlung
Auf ein minimalistisches Portemonnaie umzusteigen war für mich leichter als gedacht. Die anfänglichen Bedenken waren schnell verflogen und ich nutze mittlerweile seit über zehn Jahren minimalistisch Geldbeutel. Für den Anfang empfiehlt sich meiner Meinung nach das Dynomighty* sehr gut, weil es sehr einem klassischen Portemonnaie ähnelt. Wer direkt kleiner einsteigen möchte, für den eignet sich ein Space Wallet*. Grundsätzlich waren alle getesteten Produkte überzeugend und je nach Vorlieben wird dir der ein oder andere Geldbeutel besser gefallen. Probiere einfach ein Portemonnaie aus und überzeuge dich selbst von den Vorteilen.
3 Gedanken zu “Minimalistische Portemonnaies”
Hallo, mein erstes und noch immer aktives minimalistisches”Portomonaie” ist ein altes ledernes Schlüsselmäppchen mit z Zeit 5 scheinen, 6 Euro Kleingeld und 6 Karten incl. Person. Seit 9 Jahren.
Hallo Julian,
danke für die tolle Auflistung. Wie lange hast du selbst das Dynomight Portemonnaie benutzt/ausprobiert? Ich finde die Motive nämlich sehr ansprechend und bin mir nicht sicher, ob mir das gefallen wird. Ich versuche nämlich langsam minimalistischer zu Leben.
Hey Lisa,
meine zwei Portemonnaies, habe ich insgesamt 5-6 Jahre genutzt, also 2-3 Jahre pro Stück. Das Dynomighty hält meiner Erfahrung nach und je nach Nutzung sogar bis 3-4 Jahre. Ich selbst war jedoch immer viel damit unterwegs und es ist mehrfach nass geworden, weshalb sich die Zeit etwas verkürzt hat.